Das Coaching-Tool Arbeits-Markt dient der Berufsfindung und -orientierung und unterstützt die Entwicklung neuer Jobvisionen von Klienten. Es hilft sowohl bei der Visualisierung und Reflexion beruflicher Vorstellungen als auch bei der Erarbeitung konkreter Veränderungsoptionen.
Menschen in den unterschiedlichsten Phasen ihres Berufslebens können von der Anwendung des Tools profitieren: Berufsanfänger und Auszubildende, die kurz vor dem Ende der Abschlussprüfung stehen und nicht wissen, wie es danach weiter geht, aber auch Hochschulabsolventen, Freiberufler, Fachkräfte und Existenzgründer. Typische Anliegen sind die Orientierungslosigkeit in der beruflichen Situation, oft auch ein diffuser Veränderungswunsch ohne konkrete Ideen und Vorstellungen. Das Tool eignet sich zur Entwicklung von Impulsen, Optionen und Visionen für die Karriere und erarbeitet kreativ Lösungsansätze sowie ein berufliches Zukunftsbild.
Das Tool richtet sich an folgende Zielgruppen:
Mit dem Tool lassen sich kreative Lösungswege für die berufliche Veränderung und Neuorientierung erarbeiten. Final werden die Top-3-Ideen der Klienten mit einer Mindmap sowie einer Checkliste für Handlungsimpulse ausgearbeitet.
Zunächst gilt es, den Klienten in eine kreative Ausgangssituation zu bringen, in dem er sich einen Marktplatz mit Marktständen, Pavillons und Marktwagen vorstellt. Auf diesem Arbeits-Markt-Platz werden Jobs oder auch noch nicht vorhandene Jobs ausgestellt – es gibt dort kein Obst und Gemüse. Hierbei kann mit Bildern, einer Zeichnung auf dem Whiteboard/Flipchart oder mit Bodenankern gearbeitet werden.
Der Klient wird in der Kreativphase nach seinen Traumjobs befragt – ohne sich dabei selbst Grenzen zu setzen. Alles ist möglich: von Astronaut bis Zirkusartist. Der Coach beschriftet die Verkaufsstände auf dem Arbeits-Markt-Platz. Sollte es dem Klienten an Ideen mangeln, können Fragen nach Hobbies, Leidenschaften, Freizeitaktivitäten oder Träumen helfen, weitere Ideen zu erarbeiten. Auch die Frage, welche Jobs der beste Freund empfehlen würde, kann helfen.
Wichtig ist, dass der Klient genau beschreibt, wie die Verkaufsstände auf dem Arbeits-Markt-Platz beschriftet werden. Ungenaue Angaben wie „Selbstständigkeit“ oder „Vertrieb“ sind nicht zielführend. Besser ist es, wenn der Klient seinen Wunschjob im Detail beschreibt, ohne sich dabei selbst Grenzen zu setzen. Anstelle von „Selbstständigkeit“ wäre es besser, „Selbstständigkeit mit einem Online-Shop im Modebereich“ aufzuschreiben. Alternativ zu „Vertrieb“ könnte die Antwort „Vertrieb von Medizinprodukten in NRW“ lauten oder anstatt „Auswandern“ könnte folgende Vision entwickelt werden: „Eröffnung einer eigenen Tauchschule in Thailand“.
Der Coach beschriftet die Marktstände auf dem Arbeits-Markt. Der Klient sollte dabei immer wieder motiviert werden, sich selbst keine Grenzen zu setzen. Denn auf dem Arbeits-Markt sind alle Visionen erlaubt – unabhängig von Ausbildung/Studium und Erfahrung.
Nachdem alle Marktstände, Pavillons oder Marktwagen beschriftet wurden (es sollten mindestens zehn Ideen erarbeitet werden), ergänzt der Coach einen weiteren Marktstand mit dem Titel „Alles bleibt so, wie es ist“. Nun wird dem Klienten Zeit gegeben, den Arbeits-Markt von oben zu betrachten und auf sich wirken zu lassen.
Der Klient wird aufgefordert, den einzelnen Ständen auf dem Arbeits-Markt ein Ranking zu geben. Essenziell ist, dass der Klient sich entscheidet und festlegt. Jeder Rankingplatz kann nur einmal vergeben werden.
Dabei kann der Coach den Klienten mit folgenden Fragen unterstützen:
Die Top 3 werden nun konkret in einer Mindmap ausgearbeitet. Der Coach schreibt die Begriffe auf ein Flipchart/Whiteboard. Aus Platzgründen bietet es sich häufig an, dass die drei Ideen einzeln bearbeitet werden. Der Klient wird in dieser Phase des Coachings von der Ebene der Visionen in die Realitätsebene geholt, um die Feinplanung in der Mindmap auszuarbeiten. Fragen nach benötigten Ressourcen, Ausbildung, Weiterbildung oder Relocation, aber auch kritische Fragen nach der Machbarkeit geben dem Klienten einen visuellen und realistischen Überblick der Ideen.
Für eine bessere Übersicht empfiehlt es sich, hier mit unterschiedlichen Farben zu arbeiten. Die Mindmap ist ein gutes Hilfsmittel für die optische Darstellung von Projekten und Ideen. Außerdem fördert die grafische Darstellung Kreativität und gibt einen guten Gesamtüberblick.
Der Coach stellt nun Fragen, um die Mindmap zu füllen. Hierbei gilt, dass der Klient seine Gedanken frei entfalten kann. Der Coach schreibt mit. Das Erarbeitete wird dann mit Hauptlinien ergänzt, die wiederum durch dünner werdende Linien erweitert werden. Beendet ist die Mindmap, wenn dem Klienten keine weiteren Punkte für die Verwirklichung seiner Ziele einfallen bzw. alle Fragen des Coachs beantwortet sind. Der Unterschied der Mindmap zum klassischen Brainstorming ist, dass der Klient direkt eine sortierte und vernetzte Struktur mit an die Hand bekommt. Aufgabe des Coachs ist es also, die Ideen des Klienten strukturiert zu visualisieren. Als nächster Schritt können die Zweige bei Bedarf mit einem Zeitplan versehen werden.
Im Nachgang kann die folgende Frage als Hausaufgabe dienen: „Wann möchten Sie mit der Umsetzung welcher Ihrer drei Ideen beginnen?“ Der Klient kann ferner auch eine Checkliste mit Handlungsimpulsen ausarbeiten.
Mögliche Fragen in der Kreativphase lauten:
Mögliche Fragen in der Planungsphase sind:
Da bei diesem Tool auf zwei unterschiedlichen Ebenen – der Kreativitäts- und der Handlungsebene – gearbeitet wird, muss der Coach darauf achten, dass beide Phasen klar voneinander getrennt werden. Der Coach sollte sich ferner mit dem Mindmapping auseinandersetzen, um den Ideen des Klienten Struktur zu geben.
In dem Tool wird mit unterschiedlichen Persönlichkeitsanteilen auf einer zuversichtlichen und positiven Ebene gearbeitet und es werden Charaktereigenschaften wie Optimismus, Kreativität, Mut und Zuversicht angesprochen. Zunächst darf der Klient träumen. Danach wird konkret geplant und der Coach hinterfragt das Vorhaben kritisch. Die beiden Phasen Kreativität und Planung sollen den Klienten dabei unterstützen, Zukunftsprojekte, Visionen und Ziele umzusetzen und weiterzuentwickeln. Final kann dann ein Zeitplan erarbeitet werden, der dabei hilft, Ideen in die Tat umzusetzen.
Es ist sinnvoll, dass der Coach eine mögliche Frustration aufseiten des Klienten vorbeugt und auffängt, wenn sich bei der kritischen Reflexion zeigt, dass die favorisierten Top-3-Ideen nicht realistisch sind oder der Umsetzungsweg extrem schwierig wird. In diesem Fall kann der Coach den Klienten bitten, sich nochmals den Arbeits-Markt anzuschauen und zu überlegen, ob sich dort eine realistischere Alternative findet, die ihm Freude und Erfüllung bringen würde.
Nicht jeder Klient ist von Natur aus kreativ und startet direkt mit einer Fülle von Ideen. Die Frage: „Womit verbringen Sie am Wochenende am allerliebsten Ihre Freizeit?“ kann ein gut gewählter Einstieg sein, Berufswünsche zu entwickeln.
Das Tool hilft dem Klienten, die eigene berufliche Situation zu überblicken, Prioritäten zu erkennen und Ziele zu entwickeln, die ambitioniert und eindeutig sind. Komplexe Berufswünsche oder -visionen werden in der Mindmap überschaubarer, scheinbar unmögliche Vorstellungen lös- und umsetzbar. Das Tool ist ideal zum Sondieren mehrerer Ideen und zum Entwickeln von Visionen und Optionen.
Das Tool kann sowohl im Präsenz-Setting als auch digital eingesetzt werden. Im Präsenz-Termin kann am Whiteboard/Flipchart mit Boardmarkern oder Kärtchen gearbeitet werden. Alternativ funktionieren auch Bodenanker und Kärtchen gut. Im Video-Coaching kann das Foto eines Marktplatzes mit verschiedenen Marktständen visuell genutzt werden. Diese Marktstände können dann während des Coachings mit Jobideen beschriftet werden.