Als Coach einem Klienten Ratschläge zu geben, ist eher unüblich. Vielmehr sollen die Selbstreflexion und das Finden von eigenen Lösungswegen unterstützt werden. Wie Geschichten einem Klienten die Möglichkeit geben, mit der größtmöglichen Distanz das eigene Thema anzugehen, um so entsprechende Wege zu einer Lösung zu finden, darüber schreibt Christina Budde in ihrem neuen Buch: „Mitten ins Herz – Storytelling im Coaching“.
Dabei kommen im Buch auch die Grundlagen nicht zu kurz. Was Storytelling ist und wie es in der Coaching-Praxis mit den Klienten eingesetzt werden kann, ist Gegenstand des ersten Kapitels. Das Erzählen von Geschichten, englisch Storytelling, ist eine uralte Kommunikationsform, um Wissen und Werte weiterzugeben. Im Coaching können zum einen die Geschichten des Klienten selbst eingesetzt werden – um neue Sichtweisen und Lösungen zu finden. Zum anderen können aber auch Märchen, Gleichnisse oder Anekdoten benutzt werden, um auf Ideen und Lösungen zu kommen.
Im folgenden Abschnitt des Buches erläutert Christina Budde, „für wen und für welche Anlässe“ sich Storytelling eignet. Wenn der Coach darauf achtet, dass die Geschichten zum Klienten und zur Situation passen, dann eigne, so Budde, sich Storytelling prinzipiell für jeden Klienten. Achtet der Coach nicht darauf und erzählt zum Beispiel einem Konzernvorstand eine Geschichte aus Tausendundeiner Nacht, kann dies unter Umständen, das Ziel verfehlen. Kapitel drei und vier beschäftigen sich mit der Sprache sowie der kreativen Arbeit von Geschichten im Coaching. Dabei wird darauf eingegangen, wie nicht nur ein Coach oder Berater zu einem guten Geschichtenerzähler wird, sondern auch der Klient. Wird eine Geschichte verbal und nonverbal (Körpersprache) gut erzählt, ist dies ein guter Ansatzpunkt, um Probleme in Lösungen zu verwandeln.
Im fünften Kapitel wechselt Christina Budde von der Theorie in die Praxis. Die Autorin stellt an dieser Stelle „eine umfassende Sammlung an Tools zur Verfügung“. Der Leser erfährt etwas über Methoden, um mit den Geschichten des Klienten zu arbeiten und lernt gleichzeitig, wie er selbst Geschichten erfindet und/oder weiterentwickeln kann. Bevor im letzten Kapitel die „Grundlagen für einen eigenen Geschichtenfundus“ gelegt werden, beschäftigt sich Christina Budde zuvor noch mit „Fallbespielen aus der Praxis“. Diese werden von verschiedenen Coaches und Beratern erzählt.
Fazit: Ein gelungenes Buch, das aufgrund seiner unkomplizierten Schreibweise zum Lesen einlädt. Theorie und Praxis laufen Hand in Hand, da in jedem Kapitel nicht nur kleine Geschichten erzählt werden, sondern auch Anregungen für eigene Geschichten, aber auch Tipps für Übungen gegeben werden.