Cover: Handbuch Systemisches Coaching: Für Coaches und Führungskräfte, Berater und Trainer.
Eckard König, Gerda Volmer

Handbuch Systemisches Coaching: Für Coaches und Führungskräfte, Berater und Trainer.

Rezension von Janka Hegemeister

3 Min.

Prof. Dr. Eckard König und Dr. Gerda Volmer sind Vollprofis auf den Gebieten Organisationsberatung, Coaching und systemische Weiterbildung. Seit über 25 Jahren leiten sie gemeinsam das renommierte Wissenschaftliche Institut für Beratung und Kommunikation (WIBK) in Paderborn.

Das „Handbuch Systemisches Coaching“ gehört zu Recht zu den Standardwerken: König & Volmer analysieren und erläutern ausführlich und strukturiert den gesamten Prozess rund um das Systemische Coaching an einer beispielhaften Coaching-Beziehung. In zehn Kapiteln untersuchen sie sämtliche Stakeholder (Coach Beate Scholz, Auftraggeber, Klient Herr Berg und dessen soziales System im beruflichen Umfeld).

Dieser Ansatz ist erwähnenswert, da sich dieses Handbuch damit nicht ausschließlich dem Aufbau und Verlauf des einzelnen Coaching-Gesprächs (Definition Systemisches Coaching, Kap. 1; Phasen und Abschluss des Coaching-Gesprächs, Kap. 9) widmet, sondern viel umfassender ansetzt. Der Erstkontakt zwischen Coach und Auftraggeber wird analysiert und praxisnah auch unter Marketingaspekten erläutert (Kap. 2). Der Auftraggeber ist oft nicht der Klient selbst, sondern dessen Arbeitgeber, somit ist es für den Coach wichtig, als Dienstleister und als Coach einen professionellen Eindruck zu hinterlassen.

Der Leser erfährt in einzelnen Kapiteln neben dem konkreten Anlass der Coaching-Situation einen theoretischen Überblick zum jeweiligen Fachthema. Praxisnah werden Lösungsansätze entwickelt und durch Strategien und Fragen unterstützt. Aufbereitet ist das Handbuch didaktisch übersichtlich und leserfreundlich, der Text gliedert sich durch Aufzählungen, hinterlegte Kästen, Fragen, Literaturempfehlungen oder Anregungen zur Weiterarbeit.

So geben die Autoren einen umfassenden Überblick über den Aufbau und den Begriff „soziale Systeme“, die Einfluss auf das Coaching-Gespräch haben können. Oder sie erläutern den Ansatz, Absicht und Zielsetzung von Diagnoseverfahren (unterschiedliche Arten des Interviews) in Aufbau und Durchführung; im gleichen Kapitel (5) werden zudem die geläufigsten Testverfahren, die für Coaching-Prozesse eingekauft werden können, vorgestellt. Häufig wiederkehrende Coaching-Themen wie Führung, Strategie, Kommunikation, Prozesse, Konflikte etc. (Kap. 6) werden behandelt, weiterhin komplexe Coaching-Situationen wie Team- oder kollegiales Coaching, die Führungskraft als Coach (Kap. 8). Im abschließenden Kapitel 10 geht es um die Erfolgsfaktoren im Coaching.

Die zweite Auflage bezieht zusätzlich Ergebnisse aktueller Diskussionen mit ein und greift neue Bereiche mit auf, beispielsweise die Nutzung intuitiven Wissens im Coaching, das Thema Selbstmanagement und Evaluation sowie Erfolgsfaktoren. Besonders hervorzuheben sind die ausführlichen Literatur- sowie Personen- und Sachregister, die es zu einem komfortablen Nachschlagewerk machen und ein klarer Mehrwert des Buches sind.

Fazit: Das Standardwerk „Handbuch Systemisches Coaching“ präsentiert Ergebnisse aus Praxis und Lehre, ist aber nichts für den eiligen Leser. Leser, die detailliertes Wissen erwerben oder auffrischen möchten, sind bei König & Volmer aber genau richtig.
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